Kampfhunde-Halter protestieren
zuletzt aktualisiert: 07.06.2010 - 08:03
Düsseldorf (RP) Aus ganz Deutschland sind am Samstagnachmittag rund 100 Halter so genannter Listenhunde nach Düsseldorf gekommen, um einen Hundeführerschein für alle Halter zu fordern.
So werde die charakterliche Eignung der Halter geprüft, und den Hunden gehe es gut, erklärte Alexander Schemken, der die Demonstration in der Innenstadt organisiert hatte. Hunde und Halter marschierten ruhig und aufmerksam zwei Stunden durch Düsseldorf.
Petition überreicht
Die Tiere, für die sich die Demonstranten einsetzten, stehen in Nordrhein-Westfalen auf so genannten Rassenlisten. Damit sind Auflagen wie Eignungstests der Tiere oder das Tragen eines Maulkorbs verbunden. Die Organisatoren des Protestzugs nennen dies "Kriminalisierung von Hund und Halter" und stellten deshalb in der Landeshauptstadt eine Petition zum Hundegesetz vor, die sie an Landtagsabgeordnete überreichten, darunter Svenja Schulze (SPD) und Sigrid Beer (Grüne). "Hunde werden nicht böse geboren, sondern erst durch ihre Halter aggressiv", sagte Schemken. Es sei ein Missverständnis und ein Vorurteil, dass alle Hunde, die auf der Rassenliste des Landeshundegesetzes stünden, aggressiv gegenüber Menschen seien, auch sei es falsch zu glauben, dass nur "Zuhälter und Kriminelle" solche Hunde hielten.
Die Hundehalter vertreten außerdem die Ansicht, dass nach dem Gesetz bestimmte Hunderassen wie zum Beispiel Pitbull, Bullterrier und American Staffordshireterrier unrechtmäßig als gefährlich eingestuft würden. Es komme auf die Haltung der Hunde an. Ina Maiweg aus Arnsberg besitzt seit 1994 einen Pitbull Terrier. Nie sei es zu Problemen mit ihrem Hund gekommen, berichtet sie. "Bis 2000 war mit uns und unseren Hunden alles okay. Erst danach wurden wir und unsere Hunde kriminalisiert." Ihr Führungszeugnis musste sie damals vorlegen, um ihre Halterkompetenz zu rechtfertigen. "Ich bin Beamtin. Wäre mein Führungszeugnis nicht in Ordnung, wäre ich meinen Job los", sagt sie. Schemken ergänzt dazu: "Wir gehören hier alle zur arbeitenden Bevölkerung und sind keine Zuhälter, wie uns manchmal wegen unserer Hunde unterstellt wird".
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